Was ist Osteopathie?

Eine andere Art Medizin zu begreifen

Das ist meine allerliebste Antwort auf die Frage nach Osteopathie. In die Welt gebracht hat sie Christian Hartmann vom Jolandos-Verlag - vielen Dank für die Inspiration!

 
 

Was ist Osteopathie? - Hier die Antwort meines Berufsverbandes, des VOD.

Osteopathie ist vor allem eine Haltung, ein Blickwinkel. Als Folge ergeben sich auch bestimmte Handlungsweisen, aber eben als Folge, nicht als Definition. Osteopathie ist nicht eine bestimmte Technik, ein bestimmtes Verfahren bei bestimmten Krankheiten oder Symptomen. Das macht es auch ein wenig schwierig oder eher wortreich, sie auf den Punkt zu definieren.

Osteopathie geht ganz fest davon aus, dass Menschen die Elemente, die sie zum Gesunden brauchen, in sich tragen. Darin ist sie dem modernen systemischen Blickwinkel sehr nah. Vieles, was zu den Zeiten Andrew Taylor Stills, des Gründers der Osteopathie, noch sehr neu war, hat inzwischen Einzug gehalten ins “Wissen der Welt”. Zum Beispiel

  • Menschen in sich und in ihrer Umgebung als Wechselwirkung, als lebendige Systeme zu betrachten,

  • den Blick auf in uns bereits vorhandene Fähigkeiten und Stärken zu richten,

  • die zentrale Rolle, die Bindegewebe und Faszien für unsere Gesundheit spielen.

 
 
Osteopathie ist die Kunst seine Hände zu benutzen, um einen therapeutischen Prozess zu aktivieren, der von der Gesundheit des Patienten gelenkt wird.
— James Jealous D.O.

Was macht eine Osteopathin?

Die Frage, die eine Osteopathin interessiert, ist so immer: Wie kann ich diesen Menschen am besten unterstützen, Zugang zu seinen eigenen Ressourcen, seiner “hauseigenen Apotheke” zu bekommen? Und weil Osteopathie über den Körper arbeitet, meint das: Welche Strukturen brauchen heute Unterstützung (bessere Beweglichkeit, eine andere Spannung, bessere Durchblutung, …), damit sich die Situation insgesamt bestmöglich entwickeln kann? Diese Körperteile werden dann mit den Händen behandelt und in den folgenden Tagen und Wochen reagiert der Körper darauf.

 
 

Es wird also immer das ganze System, der ganze Mensch angeschaut. Manchmal findet eine Behandlung dort statt, wo Beschwerden sind, vielleicht aber auch an anderer Stelle. In der Diagnosefindung geht es nicht um den Ort der größten Beschwerden, sondern um den Ort mit dem größten oder entscheidenden Einfluss auf die Situation.

Die Ursache für zum Beispiel Kopfschmerzen kann bei fünf verschiedenen Personen jeweils eine ganz andere sein. Deswegen gibt es keine festen Behandlungsschemata und eben auch keine immer gleichen Verläufe und Ergebnisse.